Geschichte

Die Gründung

Mit dem Fußball fing alles an. Im März 1931 wurde in Klosterreichenbach auf drängen der damaligen Sportjugend zu einer Sitzung aufgerufen. Dem "blühenden, wilden Spielbetrieb" wollte eine kleine Schar von Sportbegeisterten Klosterreichenbacher Bürgern und Sportkameraden aus Nachbarorten ein Ende bereiten und statt dessen den Sport in der Gemeinde durch eine Vereinsgründung organisieren. Im Gründungslokal "Gasthaus zum Ochsen" war man sich auf Anhieb einig, somit war der Verein für Rasenspiele (kurz VfR) geboren. Die Männer der ersten Stunde haben in den Analen des Vereins einen Ehrenplatz.
Neben des Gründungsvätern Gustav Finkbeiner, Ewald Nägele und Karl Teufel gehörten auch Wilhelm Mast, Josef Seitz, Frieder Flaig, Fritz Sackmann, Jakob Albrecht, Erwin Frey August Günther sowie Ernst Frey zum Kreis der ersten Mitglieder.
Den Anfang in der Hierarchie der 1. Vorsitzenden machte Hugo Klumpp, der Sohn des damaligen Bürgermeisters.
Einen bedeutungsvolleren Stellenwert im Gemeindeleben bekam der Verein, als Karl Brasser neuer "Präsident" wurde und zusammen mit Adam Springmann erlangte der VfR nach und nach das richtige Format.

mannschaftsbild 1932

Die Sportlichen Anfänge  

Auf der "Misse" befand sich der erste Sportplatz mit Ausmaßen wie man sie heute von Sporthallen kennt. Nur 50 Meter lang und 30 Meter breit war das Spielfeld und trotzdem wurde die VfR-Mannschaft gleich zu Beginn in die damalige B-Klasse eingestuft. Aller Anfang ist natürlich schwer. So mußten die Klosterreichenbacher Sportpioniere so manche herbe Niederlage einstecken. Im ersten Verbandsspiel mußte man sich zwar mit 0 : 10 gegen die Nachbarn aus Baiersbronn geschlagen geben, doch schon bald konnte man die ersten Pluspunkte verbuchen und sich bei den Gegnern im Kreis einen Namen machen.
Neben der guten Kondition und Technik mußten die Spieler der damaligen Zeit aber vor allem eine gehörige Portion Idealismus besitzen. Konnte man die Gegner in Baiersbronn oder Mitteltal noch relativ schnell und einfach erreichen, so war der Hin- und Rückweg nach Dietersweiler, Grüntal, Erzgrube oder Untermusbach "auf Schusters Rappen" um so beschwerlicher. Die gebrachten Leistungen zahlten sich schnell aus. Bereits 1932 stellte die Gemeinde dem VfR einen größeren Sportplatz zur Verfügung. Ein ordnungsgemäßer Spielbetrieb war somit garantiert.
Die Zeit vor dem 2. Weltkrieg brachte dem VfR immer mehr Mitglieder. Das stetige Wachstum wurde vom furchtbaren krieg jedoch jäh gestoppt. Gegen Kriegsende kam der Spielbetrieb völlig zum Erliegen, denn auch in Klosterreichenbach waren viele Gefallene zu beklagen. Nichts ging mehr.

Der Wiederaufbau  

Nach dem Krieg mußten die Vereine schweren Zeiten entgegen sehen. Nicht nur Spielmaterial fehlte, sondern der Spielbetrieb wurde von den französischen Besatzern sogar gänzlich verboten. Aber die Begeisterung für den Sport war in dieser schweren zeit trotzdem nicht verloren gegangen. Die Jugend aus der Gründerzeit war inzwischen zu reifen Männern herangewachsen, die mit allen Mitteln versuchten, wieder ein geordnetes Vereinsleben herzustellen. Vor allem Rudi Gaiser war für den VfR aktiv. Ihm ist es zu verdanken, daß der Verein wieder die Genehmigung für den reguläres Fußballspiel bekommen hat.
Somit konnte in Klosterreichenbach das erste Fußballmatch nach dem Kriege im Kreis Freudenstadt durchgeführt werden.
Die Wende war geschafft. Eine neue Vereinsbasis konnte am 9.März 1947 im Gasthaus "Zum Schützen" mit der Abfassung einer neuen Vereinssatzung gelegt werden. Aus dem bisherigen VfR, der eigentlich ein reiner Fußballclub war, wurde nun ein richtiger Sportverein mit Leichtathletik und Ski-Abteilung. Die neue Führung des VfR hatte den unvergeßlichen Josef Seitz an der Spitze. Außerdem setzte sich die Vorstandschaft aus Karl Stockinger, Carl Braus, Rudi Gaiser, Hans Schairer, Heinrich Schneider, und Gustav Finkbeiner zusammen. Der Anfang war gemacht, jedoch erst am 15. dezember 1949 wurde der Verein wieder lizensiert.
Die Grundlage war geschaffen, doch die Probleme damit keineswegs beseitigt. Nachkriegsjahre bedeuten vor allem auch Hungerjahre. Essensmarken waren nur sehr schwer zu erhalten und Nahrungsmittel wurden stark rationiert. Spiele in "nahrhaften" Gegenden, wie etwa in Oberiflingen, wurden deshalb auch stets von einer großen Anhängerschar begleitet. zwar war die Begeisterung für den Sport riesengroß, doch viel wichtiger war, daß der Speiseplan für die kommende Woche nach solchen Spielen erheblich aufgebessert war. Kaum ein Spieler besaß damals ordentliche Fußballschuhe. Doch mit Kameradschaft und viel Idealismus wurde auch diese Schwierigkeiten überwunden und der VfR kam nun endgültig wieder auf die Beine.

Neue Erfolge  

Selbst der vergrößerte Sportplatz auf der "Misse" war nun zu klein geworden. Er wurde den Erfordernissen der Zeit nicht mehr gerecht. Rechtzeitig zum 20jährigen Jubiläum konnte ein Pachtvertrag über den heutigen Trainingsplatz auf dem Vogelherd abgeschlossen werden. Der VfR hatte ein neues Spielfeld. Die Einweihung des neuen Sportgeländes wurde zu einem Höhepunkt in der Vereinsgeschichte. Der damalige VfB Mühlburg, aus dem der heutige KSC wurde, traf auf eine kombinierte Elf Schwenningen/Trossingen. Die Organisatoren des Spektakels waren der spätere Ehrenvorsitzende Fritz Teufel sowie Werner Noel und Otto Schmid. Damals wie heute gehörte viel Engagement und Mut dazu, ein solches Großereignis auf die Füße zu stellen. Aber der VfR bewies schon zu jener zeit sein Talent, große Feste glänzend zu organisieren. Auch im sportlichen Bereich gab der neue Sportplatz einen Auftrieb. Gleich im darauffolgenden Jahr wurde die 1.Mannschaft Meister in der B-Klasse. Ein Jahr später, 1953/54, schaffte man den wohl größten Erfolg in der Geschichte der Nachkriegszeit Mit der erfolgreichen Titelverteidigung und dem Sieg im Bezirkspokal schaffte man das Double.
1961 verbuchten die Fußballer mit dem erneuten Einzug in das Bezirkspokalfinale ihren nächsten großen Erfolg, allerdings mußte man sich diesmal in der Verlängerung geschlagen geben. Der französische Meister OGC Nizza war 1968 zu Gast. Als unvergessliches Erlebnis war das damalige Freundschaftsspiel für viele ein weiterer Höhepunkt in unserer Chronik Das Ergebnis von 0 : 7 war da natürlich Nebensache.

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Die Ära von Alfred Frey

1969 begann ein neuer Abschnitt im Vereinsleben des VfR. Alfred Frey übernahm die Vereinsspitze von Carl Hornberger, der nach 10jähriger Tätigkeit aus dem Amt schied. Die 70er Jahre waren recht erfolgreich. 1972 stand man wiederum im Endspiel des Bezirkspokals, in dem man aber leider erneut die Segel streichen mußte. 1973 wurde man nur einen Zähler hinter dem SV Mitteltal Vizemeister und verpaßte somit den Aufstieg in die A-Klasse. Nach einem vierten Platz im Jahr darauf, folgten einige härtere Jahre.


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Zwischen dem 16. und 18.Juli 1977 wurden neue Glanzlichter gesetzt. Zwar nicht im sportlichen Bereich, aber dafür im Organisatorischen. Ein neuer Sportplatz wurde eingeweiht. Viel Arbeit , Mühe und vor allem Eigeninitiative waren der Grundstein für die Realisierung eines lang ersehnten Wunsches: Der neue Sportplatz konnte mit einem tollen Fest seiner Bestimmung übergeben werden. Der VfR ließ sich nicht lumpen und präsentierte den Fußballfans aus nah und fern ein internationales Aufsteigerduell: Der TSV 1860 München traf auf den französischen Club von Racing Straßburg. Vielen wird dieses Fußballfest, das von den Franzosen klar dominiert wurde, noch in Erinnerung sein.
Der 14.07.1983 ist ein weiteres Eckdatum in der Geschichte der Fußballabteilung des VfR. Der Baiersbronner Dieter Braun übernahm in der Saison 83/84 die Trainertätigkeit. Der VfR spielte mittlerweile in der Kreisliga B. Aus einem Haufen alter und junger Individualisten gelang es dem neuen Coach, innerhalb von nur 3 Jahren eine schlagkräftige Truppe zu formen. Somit klappte in der Spielzeit 1985/86 der Wiederaufstieg in die Kreisliga A mit einem überlegenen 10-Punkte-Vorsprung. 
Nach einem Jahr Verschnaufpause gelang dem Team, 24 Monate danach, die Meisterschaft in der Kreisliga A und den damit verbundenen Aufstieg in die Bezirksstaffel Nördlicher Schwarzwald. Zum ersten Mal in der Vereinsge- schichte spielte nun eine Fußballmannschaft des VfR Klosterreichenbach in der Bezirksstaffel. Im ersten Jahr erzielten die Spieler einen hervorragenden 8. Tabellenplatz, doch schon im darauffolgenden Jahr ging der Fahrstuhl wie- der nach unten. Nur ein Punkt war letztendlich ausschlaggebend, daß anstatt des VfR Sulz die VfR- Truppe den Weg in die Kreisliga A gehen mußte. Im Jubiläumsjahr standen die Zeichen für einen sofortigen Wiederaufstieg bis kurz vor Schluß äußerst günstig. Erst eine unerklärbare Negativserie auf der Zielgeraden kostete die VfR-ler eine erneute Meisterschaft in der Kreisliga A. 
So mußte man mit dem dritten Platz vorlieb nehmen und das große Ziel Bezirksliga in der kommenden Saison erneut in Angriff nehmen. 


wird fortgesetzt